Nachdem unsere 1. Syltexklusiv Route so gut bei Euch ankam, hier unsere 2. Route ca. 11 Kilometer
Start am Hafen in Hornung, Ziel: die Sansibar. Dazwischen liegt eine der eindrucksvollsten Landschaften Sylts – geformt von Wind, Wellen und dem ewigen Kampf gegen das Meer.
Wer in Hörnum am Hafen losgeht, steht schnell mit beiden Füßen im Sand. Nur wenige Schritte gen Osten, und man erreicht bereits den Strand, der den Weg zur Hörnum Odde weist. Es ist eine Route, die an Dramatik kaum zu überbieten ist – denn hier zeigt Sylt sein ursprüngliches, raues Gesicht.
Die Hörnum Odde: Ein Naturwunder im Wandel
Die Hörnum Odde, die südlichste Spitze der Insel, ist ein Symbol für die ständige Veränderung durch Sturm, Wellen und Gezeiten. Seit Jahrzehnten nagen die Winterstürme an ihr, reißen Dünen fort, legen Wurzeln frei, lassen Sand verschwinden – und manchmal auch ganze Strandabschnitte. Was heute begehbar ist, kann morgen bereits vom Meer verschluckt sein. Broschüre Hörnum Odde (Abbildung dramatischer Landverlust).
Besonders eindrücklich wird dieser Wandel bei Sturmfluten, wenn das Wasser tief in die Dünenlandschaft hineingreift. Küstenschützer und Naturliebhaber beobachten hier ein sensibles Gleichgewicht, das von Jahr zu Jahr neu verhandelt wird. Die Odde ist kein statischer Ort – sie ist in Bewegung.
Die Tetrapoden – Monumente gescheiterter Hoffnung
Weiter nördlich – nach der Umrundung der Odde – passiert man die Tetrapoden: massive Betonkörper, die einst als vielversprechende Lösung für den Küstenschutz galten. Ihre Form sollte die Wucht der Wellen brechen, ihr Gewicht den Strand sichern. Mehr erfahren:
Doch die Realität sah anders aus. Zwar wirken die grauen Kolosse eindrucksvoll, doch sie allein konnten das Problem der Erosion nicht lösen. Die Tetrapoden blieben Mahnmale eines technischen Optimismus – denn trotz ihres Einsatzes sind weiterhin aufwändige Sandvorspülungen nötig, um die Küstenlinie halbwegs zu stabilisieren. Jahr für Jahr, tonnenweise.
Zwischen Dünen und Meer – die Freiheit des Weitermachens
Ab hier öffnet sich der Blick: Rechts die Dünen, links das Meer. Wer mag, kann nun mehrfach auf die Straße hinter den Dünen wechseln – oder bleibt auf dem knapp 10 Kilometer langen Strandweg, der sich bis zur Sansibar erstreckt.
Nachdem man kilometerweit kaum jmd getroffen hat, taucht man hier wieder in das Leben ein.
Über die gastronoischen Highlights und das Flair der Sansibar brauchen wir hier gar nicht mehr schreiben. Wir erinnern uns an an das wunderschöne Event:
Zur Route:
Mit jedem Schritt entfernt man sich vom Alltag, begleitet nur vom Rauschen der Wellen, dem Wind und den wechselnden Farben des Himmels. Es ist eine Wanderung, die Ruhe schenkt und zugleich Respekt vor der Natur lehrt. Wer den Weg bis zur legendären Sansibar geht, hat mehr erlebt als eine einfache Strecke: Man hat Sylts südlichste Küstenlinie mit eigenen Füßen erkundet – und die Geschichte gespürt.
Die Strecke von 11 Kilometer kann an verschiedenen Strandabschnitten unterbrochen werden und man fährt mit dem Bus der SVG wieder zurück. Wem 11 Kilometer zu wenig sind, kann die Route bis nach List fortsetzen.
Fotos/Text: Stefan Kny
