Dienstag, Juli 22, 2025

Fundstück mit Geschichte: Der Schulp des Tintenfischs

Von der Nordsee angespült, auf Sylt gefunden – was aussieht wie ein Stück Knochen, ist in Wahrheit ein Relikt aus den Tiefen des Meeres. Wer bei einem Strandspaziergang auf einen weißen, leicht gebogenen Gegenstand im Sand trifft, hält oft unbeabsichtigt ein Naturwunder in Händen: den Schulp eines Sepia-Tintenfischs.

Diese poröse, kalkhaltige Struktur ist der innere Auftriebskörper eines Tintenfischs aus der Gattung Sepia. Anders als Kraken oder Kalmare besitzen diese Tiere noch eine Art innere „Schale“ – ein evolutionäres Überbleibsel, das einst das Außenskelett ihrer urzeitlichen Vorfahren bildete. Der Schulp reguliert den Auftrieb des Tintenfischs – je nach Tiefe und Wasserdruck.

Ein Stück Meer im Taschenformat

Auf Sylt wird man regelmäßig fündig, insbesondere nach stürmischen Tagen oder bei Ebbe entlang der Westküste. Der Schulp wirkt auf den ersten Blick unscheinbar – weißlich, federleicht, von einer sanften Textur. Doch seine Geschichte ist uralt. Jeder Fund erzählt von Leben unter Wasser, von Schwärmen, Gezeiten und dem ewigen Kreislauf des Meeres.

Während andere Strandfunde wie Muscheln oder Seesterne oft sofort als Meeresbewohner identifiziert werden, bleibt der Sepia-Schulp vielen ein Rätsel. Dabei ist er ein faszinierendes Bindeglied zwischen Tier, Geologie und Ozeanografie.

Schulp Teile

Von Wellensittichen geschätzt – von Sammlern geliebt

Früher kannte man den Sepia-Schulp vor allem aus Vogelkäfigen. Als natürliche Kalziumquelle diente er Wellensittichen zum Schnabelwetzen. Noch heute wird er im Zoofachhandel angeboten – nachhaltig gesammelte Stücke gelten als bevorzugte Alternative zu industriellen Mineralsteinen.

Doch auch außerhalb des Vogelbedarfs erlebt der Schulp eine stille Renaissance. Kunsthandwerker nutzen ihn für Gravuren oder Abformungen. Manche verwenden ihn als Symbol maritimer Verbundenheit – ein Stück Meer zum Mitnehmen.

Sylt, das Geschichten erzählt

Dieser Fund erinnert einmal mehr daran, wie reich die Insel an Formen, Farben und Fundstücken ist – wenn man mit offenen Augen über den Sand geht. Es braucht keinen Bernstein, um verzaubert zu sein. Manchmal reicht ein einfacher Spaziergang – und ein wenig Neugier. Mehr in der Kategorie Natur.

Quellen und weiterführende Informationen

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