Nachdem die Medien aktuell über Millionen von toten Seesternen auf Sylt berichten, gehen wir mal etwas tiefer bzgl. des Seesterns ins Detail.
Es ist wichtig hervorzuheben, dass das Auftreten toter Seesterne an den Küsten der Nordsee kein ungewöhnliches Phänomen darstellt und insbesondere in den Wintermonaten vermehrt beobachtet wird. Dennoch bedarf es einer kontinuierlichen wissenschaftlichen Beobachtung, um mögliche Veränderungen im sensiblen Ökosystem frühzeitig zu erkennen.
Ein wesentlicher Faktor für das massenhafte Sterben sind Stürme und starke Winde. Diese extremen Wetterbedingungen wühlen den Meeresboden auf und können Seesterne aus ihren natürlichen Lebensräumen reißen. Die Tiere geraten in Strömungen, die sie an die Küste treiben, wo sie meist nicht überleben können.
Seesterne, wissenschaftlich als Asteroidea bekannt, sind außergewöhnliche Meeresbewohner und gehören zur Ordnung der Stachelhäuter. Ihr charakteristischer, sternförmiger Körper mit meist fünf Armen macht sie zu einer der markantesten Lebensformen in den Ozeanen der Welt.
Verbreitung und Lebensraum
Seesterne leben in allen Weltmeeren, von den flachen Küstengewässern bis in Tiefen von bis zu 9.000 Metern. Sie bevorzugen Untergründe wie felsige Böden, Sandflächen oder Seegraswiesen. In der Nordsee dominiert der Gemeine Seestern (Asterias rubens), während in der westlichen Ostsee ebenfalls verschiedene Arten vorkommen. Besonders artenreich sind die Küsten des Indischen Ozeans und der nordamerikanischen Pazifikregion.
Anatomie und Aussehen
Seesterne besitzen eine beeindruckende anatomische Vielfalt:
- Größe: Von winzigen 1 cm bis zu beeindruckenden 90 cm Durchmesser.
- Gewicht: Zwischen wenigen Gramm und bis zu 6 kg.
- Farbe: Von leuchtendem Orange, Rot und Violett bis zu gedecktem Braun und Gelb.
- Körperbau: Ein flacher Körper mit fünf (oder mehr) Armen, die von einer zentralen Körperscheibe ausgehen.
- Skelett: Ihr stacheliges, bewegliches Kalkskelett bietet Schutz.
- Besondere Merkmale: Saugfüßchen an der Unterseite sowie Stacheln auf der Oberseite.
Ernährung und Lebensweise
Seesterne sind geschickte Räuber und Aasfresser. Zu ihrem Speiseplan gehören:
- Muscheln
- Würmer
- Krebse
- Schnecken
- Korallen
- Kleine Fische
- Algen
Eine einzigartige Eigenschaft ist ihr ausstülpbarer Magen, mit dem sie größere Beutetiere außerhalb ihres Körpers verdauen können.
Fortpflanzung und Lebenszyklus
Seesterne vermehren sich auf faszinierende Weise:
- Geschlechtliche Fortpflanzung: Spermien und Eier werden ins Wasser abgegeben, wo die Befruchtung erfolgt.
- Ungeschlechtliche Vermehrung: Sie sind in der Lage, verlorene Arme oder sogar ihren gesamten Körper zu regenerieren.
- Lebensdauer: Diese reicht von fünf bis zu 35 Jahren, abhängig von der Art.
Sinneswahrnehmung
Trotz ihres einfachen Körpers verfügen Seesterne über erstaunliche Sinnesfähigkeiten:
- Sehen: Lichtempfindliche Punkte an den Armspitzen ermöglichen Orientierung.
- Riechen: Chemorezeptoren auf der Haut helfen, Beute zu orten.
- Schmecken: Sie können den Salzgehalt des Wassers wahrnehmen.
Bedeutung und Schutz
Seesterne spielen eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem, indem sie das Gleichgewicht von Populationen kleinerer Tiere wie Muscheln regulieren. Sie werden jedoch in einigen Regionen als Nahrung oder für dekorative Zwecke genutzt. Deshalb ist es wichtig, bei Souvenirs oder Dekorationsartikeln auf die Herkunft zu achten, um ihren Schutz zu gewährleisten.
Quellenangaben:
[0] spectrum.de
[1] Kiwithek: Seestern
[2] ProSieben: Steckbrief der Stachelhäuter
[3] Junior Ranger Lexikon: Seestern
[4] Virtue.gmbl: Seesterne
[5] NABU: Starfishns Wolf Wichmann
[6] Kindernetz: Steckbrief Seestern
[7] NABU: Stachelhäuter und Seesterne
Zuletzt haben wir uns mit der unechten Karettschildkröte beschäftigt.