Sylt verbindet: Romane – Interview mit Autorin Julia Rogasch

In der Kategorie Sylt verbindet stellen wir Euch ganz unterschiedliche Personen vor. Gemeinsam fühlen sich Alle, jeder auf seine Art und Weise, mit der Insel Sylt verbunden. Wir interviewen in der heutigen Folge Autorin Julia Rogasch.

Julia wie und wann ist deine Liebe zu Sylt entstanden?

Als ich mit 1,5 Jahren das erste Mal auf Sylt war, ist diese Liebe wahrscheinlich ursprünglich entstanden. Seitdem komme ich mindestens einmal im Jahr auf die Insel und sie hat mich damit in fast 40 Jahren in allen Lebensphasen mit Erinnerungen beschenkt und begleitet, was mich sehr dankbar macht. Mittlerweile verbinde ich so viele wundervolle Urlaube und Erlebnisse mit Sylt, dass die Insel unser Urlaubsziel erster Wahl ist und dennoch nie langweilig wird. 

An meinen Herzensort Keitum habe ich so viele Kindheitserinnerungen, in denen ich am Watt bin, Fahrradfahren lerne oder die Reiter mit ihren Pferden bestaune, die durch die Gassen zwischen reetgedeckten Häusern gen Meer reiten. Daran denke ich gerne. Schon immer war dies mein Wohlfühlort.

Meine Eltern sind oft mit meiner Schwester und mir dort gewesen. Häufig mit der ganzen Familie samt Oma Opa und Hund. Das machte diese Urlaube so besonders. 

Mein Mann liebt die Insel ebenso, so dass wir diese Tradition als „Urlaubsziel Nr.1“ als große Familien-Reise gerne forsetzen und nach wie vor genießen. Gerne mit meiner Schwester und ihrer Familie und meinen Eltern. Dann ist es besonders schön.

Könntest du einen typischen Schreibtag auf Sylt beschreiben?

Ein Schreibtag auf Sylt besteht vor allem aus Recherche. Da besuche ich alle Orte, die meine Figuren besuchen und die eine Rolle spielen in meiner Geschichte. Ich beobachte die Umgebung, spüre die Atmosphäre, fotografiere und filme ganz viel und mache mir Notizen zu diesen Orten.

Hin und wieder schreibe ich direkt ein paar Szenen, nutze die Zeit auf Sylt aber eher dazu, all das zu sammeln, was ich später beim eigentlichen Schreiben des Manuskkripts am Schreibtisch bildlich vor mir haben möchte.

Für mich gehört zum „Schreiben auf Sylt“ vor allem dazu, dass ich auch hin und wieder ganz neue Orte besuche, die in meinen Romanen vorkommen sollen. Ich bin immer wieder begeistert, wie viel Neues ich auch nach so vielen Jahren noch entdecke. 

Gibt es besondere Rituale oder Orte, die deine Kreativität anregen?

Sylt ist mein Inspirations-Ort Nr.1. Vor allem Spaziergänge sind für mich wunderbar geeignet, um der Kreativität freien Lauf zu lassen. Da landen dann einige Sprachmemos auf meinem Handy, die später in meine Bücher einfließen. Außerdem ist Musik für mich ganz wichtig beim Schreiben und Erschaffen von Geschichten.

Was hoffst du, lernen oder fühlen deine Leser über Sylt, wenn sie deine Bücher lesen?

Ich wünsche mir, dass meine Leser beim Lesen meiner Romane einen Kurzurlaub für die Seele genießen und die Romane eine Auszeit vom Alltag schaffen. Wohlfühlen und Abtauchen, wann immer einem danach zumute ist und man es braucht. Außerdem lese ich oft, dass einige Leser so das Gefühl eines Urlaubs auf der Insel haben, sie kennenlernen, wenn sie leider selbst gerade nicht da sein können. Hin und wieder erreichen mich irgendwann Nachrichten über Buchungen des allerersten Sylt-Urlaubs oder Fotos vom Autozug oder von Orten, an denen meine Figuren waren. Dann haben sich Leser selbst auf den Weg nach Sylt gemacht, um die Insel in Wirklichkeit kennenzulernen. Oder sie denken „an mich und meine Bücher“, wenn sie nach Sylt fahren. Das ist dann ein besonderer Gänsehaut-Glücksmoment für mich.

Wie hat sich deine Beziehung zu Sylt verändert, seitdem du angefangen hast, über die Insel zu schreiben?

Sylt ist nach wie vor mein Herzensort und mein liebstes Urlaubsziel, wo ich gerne mit meiner Familie bin. Ich bin, wenn ich auf Sylt bin, auch dort, um gemeinsam mit meiner Familie zu Entspannen und schöne Momente zu sammeln, aber mittlerweile immer auch mit der Idee, neue Orte zu besuchen, an denen meine Geschichten spielen könnten. Sylt ist für mich ein Ort geworden, der meine Träume ermöglicht hat. Lange habe ich davon schon geträumt, irgendwann Schreiben zu dürfen. Dass ich tatsächlich meine Sylt-Romane nun so präsent auf Sylt besuchen kann, fühlt sich immer wieder unwirklich an. Das bleibt und lässt Sylt für mich erst recht wie eine „gute Freundin und Wegbegleiterin“ erscheinen, eine Mentorin, die mir ganz viel ermöglicht hat.

Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer, Julia Rogasch
Herzklopfen im kleinen Bonbonladen am Meer, Julia Rogasch
Kannst du uns einen Einblick in Deine bisherigen Bücher geben, die auf Sylt spielen oder von der Insel inspiriert sind?

Alle meine Romane, die bisher von mir erschienen sind, spielen auf der Insel Sylt und sind von ihr inspiriert. Es geht immer um mutige, emotionale Frauen, die auf Sylt ihren persönlichen Weg zum Glück finden. Die Liebe, die Freundschaft, das Schicksal und all die wundervollen Orte auf Sylt, die mir am Herzen liegen, spielen in jedem meiner Romane eine große Rolle.

Bevor die „Winterzauber auf Sylt“- Reihe als Taschenbücher beim Ullstein Verlag erschienen, sind bereits einige ebooks und Taschenbücher beim Forever Verlag erschienen.

Jeder Roman von mir lässt sich eigenständig und in sich abgeschlossen lesen, da gibt es keine vorgegebene Reihenfolge.

Meine Romane sollen kleine Wohlfühl-Auszeiten für die Seele sein mit Figuren, die den Lesern ans Herz wachsen, und die sie gerne ein Stück begleiten und zufriedene, glückliche Lesestunden mit ihnen verbinden.

Foto: Julia Rogasch
Foto: Autorin Julia Rogasch

Über mich, Julia Rogasch:

Nachdem ich schon immer in Hannover lebe, wo ich geboren bin, zur Schule ging, nach dem Abitur meine Ausbildung zur Drogistin absolvierte und wo ich dann später auch im Automobilbereich tätig war, habe ich hier auch meine Familie gegründet. Mit meinen Töchtern und meinem Mann wohne ich nun wieder ganz in der Nähe des Hauses, in dem ich aufgewachsen bin. Zu meiner großen Freude lebt meine gesamte Familie ebenso in Hannover und wir sehen und so oft wie möglich, nahezu täglich.

Das Schreiben war immer meine Leidenschaft, die früh schon von einer Grundschullehrerin entdeckt wurde (Zeugnis 2.Klasse: „Julia schreibt gerne kleine, phantasievolle Geschichten“), dann aber zuächst in den Hintergrund rückte. 2007-2010 wuchs der Wunsch, irgendwann ein Buch zu veröffentlichen, immer mehr. Meine erste Elternzeit nutzte ich für viele, viele Notizen, 2016 ging dann das erste Manuskript an den Forever-Verlag. Es erschien mein Debütroman „Honigmilchtage“ und die darauffolgenden Bücher bei Forever. Die letzten vier Bücher sind dann beim Ullstein-Taschenbuchverlag erschienen, was einfach ganz besonders ist, weil meine Romane plötzlich in so vielen Buchhandlungen zu finden sind. Bis heute sind zwölf Bücher erschienen.

Ich lese selbst sehr gerne Romane über die Liebe, starke Frauen und emotionale Schicksalsgeschichten, liebe Pferde und Hunde über alles, reise unwahrscheinlich gerne nach Sylt und bin, wie man vielleicht bereits erahnen kann, ein absoluter Familienmensch.

Mehr über Julia Rogasch und ihre Romane: https://julia-rogasch.com/

Vielen Dank für das Interview auf syltexklusiv.

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