Donnerstag, November 21, 2024
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Sylt verbindet. Interview mit Autorin Gabriella Engelmann

In der Kategorie Sylt verbindet, stellen wir Euch ganz unterschiedliche Personen vor. Gemeinsam fühlen sich Alle, jeder auf seine Art und Weise, mit der Insel Sylt verbunden. Wir interviewen in der heutigen Folge Autorin Gabriella Engelmann.

Gabriella, wie und wann ist deine Liebe zu Sylt entstanden?

Ich war als Zwanzigjährige zum ersten Mal auf der Insel und sofort schockverliebt: der weite Himmel, die tosende Brandung, die hohen Dünen, die Wolkenspiele und das Wattenmeer faszinieren mich unglaublich. Ich bin ja gebürtige Münchnerin und somit eher den Anblick von Bergen und Seen gewöhnt. Was mich auch immer wieder begeistert: die verschiedenen Facetten! Ob Stille am Wattenmeer, Trubel in Westerland, bodenständige Ruhe in Hörnum, oder die magische Welt von Listland – alles ist einzigartig und man findet jederzeit für jede Stimmung das Passende.

Könntest du einen typischen Schreibtag auf Sylt beschreiben?

Der beginnt bei einem Kaffee im Bett (oder am Strand) zunächst einmal „nur“ im Kopf. Da formen sich Ideen, Szenen, neue Figuren. Erst später sitze ich dann am Laptop, je nach Situation in der FeWo, im Hotel oder Café. Manchmal allein, zuweilen aber auch mit einer lieben Kollegin, mit der ich seit Jahren zum Schreiben auf die Insel komme. Beinahe wichtiger als das Schreiben ist die Inspiration, die Sylt bietet, wenn ich spazierengehe, den Sonnenuntergang bestaune, dem Gesang der Austernfischer lausche oder ins Museum gehe.

Gibt es besondere Rituale oder Orte, die deine Kreativität anregen?

Der erste „magic moment“ ist die Bahnfahrt von Altona. Beim Anblick des Hindenburgdamms beginnt mein Herz so zu pochen, als hätte ich ein Rendez-Vous – und schon rattert das Kopfkino. Den Insel-Aufenthalt beginne ich mit einem Spaziergang am Keitumer Watt. Das ist ein langsames, stilles Hineingleiten in diese Welt, die ich so sehr liebe. Dabei komme ich zur Ruhe , Gedanken und Ideen sortieren sich. Generell ist es der Anblick von Strand und Meer, denn jede Welle, jeder Priel, jede Muschel und jede Buhne erzählen Geschichten. Man muss nur genau hinhören …

Autorin Gabriella Engelmann auf Sylt Foto: Thomas Duffe
Autorin Gabriella Engelmann auf Sylt. Foto: Thomas Duffe

Was hoffst du, lernen oder fühlen deine Leser über Sylt, wenn sie deine Bücher lesen?

Ich hoffe, dass sie sich zum einen gut unterhalten fühlen, aber auch, dass sie beim Lesen „ihre“ Insel im Text wiederfinden oder neue Orte entdecken, die sie später persönlich aufsuchen, weil meine Beschreibungen sie neugierig gemacht haben. Es wäre schön, wenn die Leser:Innen sich bei der Lektüre wohlfühlen und wegträumen.

Wie hat sich deine Beziehung zu Sylt verändert, seitdem du angefangen hast, über die Insel zu schreiben?

Ich bin nicht mehr im Urlaub, sondern beinahe fortwährend im Arbeitsmodus. Das klingt vielleicht ersteinmal stressig, ist es aber gar nicht, weil in meinem Beruf ohnehin Vieles ineinanderfließt und eines das andere bedingt. Ich habe durch meine Recherchen und Veranstaltungen viele nette Leute kennengelernt und treffe mich nach Möglichkeit mit ihnen, das gilt natürlich auch für die ortsansässigen Buchhändler:Innen. Das macht Spaß, denn ich fühle mich dann fast wie eine Insulanerin – mein erklärtes Ziel 😉

Kannst du uns einen Einblick in deine bisherigen Bücher geben, die auf Sylt spielen?

„Inselzauber“ war der erste Roman, den ich über Sylt geschrieben habe, quasi als Vorreiterin der zahllosen Buchtitel im Unterhaltungssegment, die später folgten. Dass dieses Buch der Grundstein für die Bestseller-Serie „Die Büchernest-Reihe“ werden würde, habe ich damals nicht geahnt. Doch die Geschichte um das Freundinnen-Quartett aus dem charmanten Buchcafé in Keitum eroberte die Herzen der Leser:Innen im Sturm und ich werde immer wieder gefragt, wann es denn endlich weitergeht.

Im März 2025 erscheint aber erstmal ein neuer Sylt-Roman (Auftakt zu einer Dilogie), der allerdings anders werden wird als meine bisherigen Bücher. Ich darf noch nichts verraten, aber sobald ich es darf, lasse ich es euch gern wissen.

Vielen lieben Dank für das Interview.

Fotos: Copyright: Thomas Duffe

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