Sylt verbindet – Interview Autorin Julia Rodeit

In der Kategorie Sylt verbindet, stellen wir Euch ganz unterschiedliche Personen vor. Gemeinsam fühlen sich Alle, jeder auf seine Art und Weise, mit der Insel Sylt verbunden. Wir interviewen in der heutigen Folge Julia Rodeit.

Julia, wie und wann ist deine Liebe zu Sylt entstanden?

Die Nordsee hat es mir schon als kleines Kind angetan, als ich mit meinen Eltern zum ersten Mal dort war. Obwohl ich in Süddeutschland lebe, bin ich im Herzen ein Küstenkind. Meine Liebe zu Sylt ist während eines 4-wöchigen Aufenthalts im Winter entstanden. Das „Virus“ hat mich damals bereits am ersten Tag befallen. Seither war ich jedes Jahr mindestens einmal dort. Das will etwas heißen, denn ich reise einmal durch die Republik, um auf meine Lieblingsinsel zu gelangen. Aber das nehme ich gern auf mich. Spätestens ab Hamburg steigt die Aufregung ins Unermessliche. Wenn ich das Meer rieche, meist noch bevor ich es sehe, weiß ich, dass ich bald wieder in meinem zweiten „Zuhause“ bin.

Könntest du einen typischen Schreibtag auf Sylt beschreiben?

Wenn ich auf Sylt bin, genieße ich lieber die kostbare Zeit, anstatt die Nase im Manuskript zu vergraben. Allerdings sind Stift und Notizblock mein ständiger Begleiter. Ich besuche all jene Ecken, die in meinen Romanen vorkommen und überprüfe noch einmal, ob alles seine Richtigkeit hat. Auch versuche ich jedes Mal, wieder neue Ecken zu entdecken, obwohl das langsam schwierig wird. Ansonsten versuche ich eher, ganz viel „Sylt“ zu inhalieren und für später, wenn ich wieder auf der Schwäbischen Alb bin, zu konservieren. Ich glaube, dass es genau dieses Flair ist, das man nicht wirklich beschreiben kann, das sich aber zwischen den Zeilen in meinen Büchern findet und meine Liebe zu Sylt transportiert.

Julia Rodeit Foto: Nicole Mai
Julia Rodeit Foto: Nicole Mai

Gibt es besondere Rituale oder Orte, die deine Kreativität anregen?

Bei einsamen Spaziergängen am Meer, wenn die Gedanken wie die Wellen heranrollen und vom Wind wieder fortgetragen werden, sprudelt die Kreativität nur so. Dabei suche ich mir immer Ecken aus, die nicht ganz so überlaufen sind. Am liebsten sind mir Herbst oder Winter, da ist die Natur noch rauer. Ich mag es aber auch, im Café zu sitzen und Tee zu trinken, während es langsam dunkler wird. Am liebsten natürlich mit Blick auf das Meer, denn diese unglaubliche Weite erfüllt mich mit tiefer Demut.

Was hoffst du, lernen oder fühlen deine Leser über Sylt, wenn sie deine Bücher lesen?

Ich wünsche mir, dass meine Leser:innen spüren, dass Sylt viel mehr ist als „Die Insel der Schönen und Reichen“ und dass es dort einzigartige Ecken zu entdecken gibt, an denen die Natur noch nahezu unberührt ist und der einzigartige Charme Sylts wahrnehmbar ist. Ich hoffe, meine Liebe zur Insel ist spürbar. Am schönsten ist es, wenn mir Leser:innen schreiben, dass die Romane wie ein Kurzurlaub für sie sind. Sie finden Orte wieder, die sie kennen, oder bekommen durch die Bücher Lust, selbst einmal nach Sylt zu reisen.

Foto:  Lena Rodeit
Foto: Lena Rodeit

Wie hat sich deine Beziehung zu Sylt verändert, seitdem du angefangen hast, über die Insel zu schreiben?

Wirklich verändert hat sich meine Beziehung nicht. Allenfalls ist sie noch intensiver geworden, die Liebe noch größer. Wenn ich nach Hause fahren muss, versuche ich meist schon zu planen, wann ich das nächste Mal dort sein kann. Dann zehre ich vom letzten Besuch und hoffe, dass es reicht bis ich das nächsten Mal dort sein darf …

Zum Schluss: Wann hat dich die Insel wieder?

Das dauert zum Glück nicht mehr lange! Bereits am 05.10. bin ich wieder auf meiner Lieblingsinsel. Dann erlebe ich noch zwei Tage des Windsurf World Cups, der in einem meiner letzten Romane eine große Rolle gespielt hat, bevor ich wieder ausgedehnte Strandspaziergänge genießen darf.

Vielen Dank für das Interview.

Titelfoto: Nicole Mai

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