Wenn du Benzin im Blut hast, Luftgekühlt dein Evangelium ist und du den unverwechselbaren Klang eines 2.7 RS blind erkennst, dann war der 21. Juni auf Sylt kein Samstag. Es war eine Offenbarung.

Bereits beim ersten Kaffee – natürlich serviert aus dem umgebauten Porsche-Espressowagen, einem rollenden Barista-Traum – war klar: Heute wird groß. Auf dem Gelände des Samoa Seepferdchen reihten sich die Ikonen der Porsche-Geschichte Stoßstange an Stoßstange, jede einzelne wie aus einem Fiebertraum für Liebhaber. Ein Festival? Nein. Ein Museum auf Rädern. Nur besser, weil alles lebt, fährt, klingt, riecht.

Da standen sie also. Je Klassiker, die Porsche Geschichte geschrieben haben. Und dann: dieser eine Porsche mit der Ledermaske über der Frontpartie – polarisierend, mystisch, ein Statement. Die Leute blieben stehen, diskutierten, fotografierten, schüttelten ungläubig den Kopf. Genau das ist PetroSurf: unkonventionell, liebevoll irre, stilvoll jenseits des Katalogs.
Überall traf man auf Menschen, die nicht nur fahren – sie leben Porsche. Schrauber, Sammler, Designer, Surf-Freaks mit Zuffenhausener Herz. Alte 911er, ein paar 912er, ein wunderschöner 356 Speedster, Outlaws mit Dachträgern und Surfboards. Keine Szene für Poser – sondern für Leute, die wissen, was eine Webasto-Heizung aus den 70ern bedeutet oder warum ein kurzer Radstand beim 911 manchmal Charakterfrage ist.

Und als wäre das noch nicht genug, rollte auf dem ersten Parkplatz ein Hummer vorbei, parkte ein Bentley lässig neben einem 356 und ein T1-Bulli mit Dachzelt sorgte für Hippie-Flair. Doch alles stand im Dienst des einen Moments: Luftgekühlt. An der Küste. Unter Gleichgesinnten.

Das ganze Festival, nicht für Instagram, sondern für die Wellen. DJs legten Musik auf, als wären sie in Malibu geboren, Food gingen über den Tresen, aber das eigentlich Beste: Die Gespräche. Gear-Talk, Lebensphilosophie, Schrauberanekdoten, wild gestikulierende Hände über offenliegenden Motoren. Kein Neid, kein Protz – nur Respekt und ehrliche Begeisterung.

Fazit?
Wenn du einmal bei PetroSurf auf Sylt warst, willst du nichts anderes mehr. Der 21. Juni war für uns Luftgekühlte ein Feiertag. Kein Showroom, sondern echtes Leben. Kein Hochglanz – sondern Hochachtung. Wer das nicht versteht, hat nie einen Elfer aus eigenem Schweiß aufgebaut.
Und ich sag’s, wie’s ist: Ich war dabei. Und ich komm wieder.
Lesetipp: Brunnert fährt.