Inhaltsverzeichnis
- Intro
- Start der Maßnahmen im Naturschutzgebiet
- Invasive Art bedroht Sylter Dünenlandschaft
- Entkusselung als regelmäßige Pflegemaßnahme
- Umfang, Dauer und Einschränkungen der Arbeiten
- Ziel: Wiederherstellung der natürlichen Landschaft
- Zusammenhang zwischen Kartoffelrose und Goldafter
- Rodung und fachgerechte Entsorgung
- Unterstützung durch die Gemeinde Kampen
- Bedeutung für Landschaft und Bevölkerung
- Information der Eigentümer und ergänzende Hinweise
Intro
Für viele ist sie die schöne Sylter Rose – doch dem ist nicht so. Die sogenannte Kartoffelrose ist keine heimische Zierpflanze, sondern eine invasive Art, die die empfindlichen Dünen- und Heidelandschaften der Insel zunehmend verdrängt. Um die natürlichen Lebensräume zu schützen, beginnt der Kreis Nordfriesland Mitte Dezember im Naturschutzgebiet am Roten Kliff mit gezielten Maßnahmen zu ihrer Entfernung.
Start der Maßnahmen im Naturschutzgebiet
Am 15. Dezember beginnt der Kreis Nordfriesland im Naturschutzgebiet „Dünen- und Heidelandschaft auf dem Roten Kliff“ auf Sylt mit der Beseitigung von Beständen der Kartoffelrose.
Invasive Art bedroht Sylter Dünenlandschaft
Die Kartoffelrose (rosa rugosa) stammt ursprünglich aus China und ist eine invasive Pflanzenart. Sie bedroht auf der Insel Sylt insbesondere die charakteristischen Küstendünen- und Heidelandschaften, indem sie die artenreiche Pionier- und Heidevegetation verdrängt.
Entkusselung als regelmäßige Pflegemaßnahme
Die sogenannte Entkusselung, also das zielgerichtete Entfernen unerwünschter Gehölze wie etwa der Kartoffelrose, findet auf Sylt regelmäßig statt. Pflegearbeiten in Naturschutzgebieten sind nur von Oktober bis Februar erlaubt.
Umfang, Dauer und Einschränkungen der Arbeiten
Eine Fachfirma wird die Kartoffelrose in mehreren Bereichen des Gebietes in Kampen entfernen. Die Maßnahmen dauern voraussichtlich bis Februar 2026. In dieser Zeit werden die Wege in dem Gebiet abschnittsweise gesperrt beziehungsweise nur einspurig nutzbar sein. Die gerodeten Areale in einer Gesamtgröße von rund 9,5 Hektar werden über zwei bis drei Jahre mit Geotextil abgedeckt, um das Aufkeimen neuer Triebe nachhaltig zu verhindern.
Ziel: Wiederherstellung der natürlichen Landschaft
„Die Maßnahmen dienen der dauerhaften Verbesserung des Naturhaushalts durch die anschließende Wiederherstellung der natürlichen Heide- und Dünenlandschaft“, erklärt Burkhard Jansen. Er leitet den Fachbereich Kreisentwicklung, Bauen, Umwelt und Kultur des Kreises Nordfriesland, zu dem auch die Untere Naturschutzbehörde (UNB) gehört.
Zusammenhang zwischen Kartoffelrose und Goldafter
Was für Auswirkungen invasive Arten auf die heimische Flora und Fauna haben können, zeigt sich beim Zusammenspiel der Kartoffelrose und des Goldafters. Der Goldafter ist ein heimischer Schmetterling, dessen Population aufgrund des Klimawandels sprunghaft angestiegen ist. Die Kartoffelrose ist die Hauptwirtspflanze für dieses blattfressende Insekt. Seine Raupen besitzen Brennhaare, die auf menschlicher Haut zu stärkerem Juckreiz führen können, der teils mehrere Tage anhält. Auch allergische Reaktionen sind möglich. Die Brennhaare finden sich zudem auf den Eigelegen, in den Gespinstnestern der Raupen und teils auch auf den Pflanzen in der Nähe der Nester.
Rodung und fachgerechte Entsorgung
Das beauftragte Unternehmen aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau wird die Kartoffelrosen in den befallenen Arealen, teils mit Baggern, roden und auf einem Parkplatz an der Landesstraße nördlich der Gemeinde Kampen ablagern. Anschließend werden die Kartoffelrosen dort unter fachgerechter Aufsicht verbrannt.
Unterstützung durch die Gemeinde Kampen
Die Gemeinde Kampen, in der das Rote Kliff und das Naturschutzgebiet liegen, unterstützt das Projekt. „Die fachlichen Maßnahmen liegen beim Kreis Nordfriesland. Wir arbeiten bei der Umsetzung vor Ort zu, stellen beispielsweise den Parkplatz bereit und sperren ihn für den Verkehr“, sagt Bürgermeisterin Steffi Böhm.
Bedeutung für Landschaft und Bevölkerung
„Dünen und Heide machen die typische Sylter Landschaft aus. Sie sind wichtig für die Natur, für uns Einheimische und für unsere Urlaubsgäste. Manchmal braucht Natur aber die hegende und pflegende Hand des Menschen. Deshalb begrüße ich die Maßnahmen des Kreises zur Verhinderung der übermäßigen Ausbreitung der Kartoffelrose sehr und hoffe, dass damit auch der Bestand des Goldafters signifikant reduziert wird“, hält Manfred Uekermann, der Vorsitzende des Landschaftszweckverbandes Sylt, fest.
Information der Eigentümer und ergänzende Hinweise
Private Grundstückseigentümer in den betroffenen Bereichen wurden von der Gemeinde Kampen bereits mit einem Informationsschreiben eingebunden. Ergänzende Hinweise zum sicheren Umgang mit Raupennestern sowie zum Vorkommen des Goldafters sind kürzlich in einem Faltblatt vom Landesamt für Arbeitsschutz, Soziales und Gesundheit (LASG) des Landes Schleswig-Holstein veröffentlicht worden.
Quelle: Kreis Nordfriesland Pressestelle
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