Fahrbericht: Polestar 3 – Elektropower auf Sylt

Mit dem Polestar 3 durch die idyllische Landschaft von Sylt zu fahren, ist ein Erlebnis, das die Verbindung von futuristischem Design und modernster Elektromobilität eindrucksvoll demonstriert.

Erst vor Kurzem bin ich den Volvo EX 30 auf Sylt gefahren. Das ein oder andere Bedienelement (Wahlhebel für die Gänge) findet sich auch im Polestar wieder, das aber nur am Rande bemerkt.

Ich komme an den Lister Hafen und Soeren, ein wie sich später herausstellt perfekter Beifahrer in Bezug auf wirklich alle Fragen rund um Polestar, begrüßt mich mit den Worten, ob ich diesmal zur Probefahrt komme oder wieder einen Livestream machen möchte. Schon mal einen Bonuspunkt für Aufmerksamkeit, denn vor zwei Wochen(12.7.2024) kam ich an einem Freitag kurz vor 11.15 Uhr und damit wenige Sekunden vor der Liveschaltung mit der spontanen Frage, ob ich mal eben meinen 30-minütigen Livestream abhalten könnte. „Ja, sehr gerne“ lautete die prompte Antwort von Soeren. Wir kannten uns also schon.

Nach dem üblichen und nötigen Prozedere wie Führerschein, Personalausweis und Rundgang ums Fahrzeug, dem Polestar 3, konnte es losgehen. ich fahre das Performance Variante oder wie sagt der Volksmund. Volle Hütte. Korrekt nennt sich diese: Long Range Dual Motor mit Performance Paket.

Meine Route führte also von List nach Westerland, begleitet von Soeren, einem Polestar-Experten mit fünf Jahren Erfahrung. Kurzum: keiner meiner Fragen bleibt offen.

Bereits beim Einsteigen beeindruckt der Polestar 3 mit seinem angenehm minimalistischen, skandinavischen Interieur. Das großzügige Platzangebot und die hochwertigen Materialien unterstreichen den zeitgemäßen Luxus. Die Fahrt beginnt und mir fällt die extreme Stille im Inneren auf, nur die Klimaanlage ist leise zu hören. Elektroautos sind ja per se schon sehr leise, aber dieser wirklich erwähnenswert leise.

Auf der Strecke zeigt der Polestar 3 seine komfortable aber auch sehr sportliche Seite. Mit 380 kW (517 PS) beschleunigt der SUV in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Fühlt sich gemessen an meinen Testfahrten mit dem Spitzenmodell von smart #1 BRABUS (3,9 Sekunden) und dem Volvo EX 30 (3,6 Sekunden) eher wie maximal 4 Sekunden an. 910 Newtonmeter sind eine Ansage.

Ich persönlich bin ein großer Freund des „One Pedal“-Fahrens oder maximaler Rückgewinnung – Rekuperation. D.h. Fuß vom Gas und es fühlt sich vereinfacht gesagt an, als bremst man mehr oder weniger stark. Muss man mögen – ja, das tue ich und so habe ich während der ca. 50 Kilometer Testfahrt nicht einmal gebremst. „Und an der Ampel? Rollt man da nicht automatisch vorwärts, wenn man die Bremse nicht dauerhaft gedrückt hält?“ könnte man fragen. Alles eine Frage der Einstellung und so habe ich mich bei den Einstellungen dafür entschieden, nicht automatisch anzufahren, wie man es üblicherweise bei Automatik im Programm D kennt.

Die präzise Lenkung und das agile Fahrverhalten überzeugen. Der Polestar ist mit 1968 mm breit, mit Spiegeln 2120 mm. Interessanterweise empfinde ich das Auto nicht so breit. Erst vor Kurzem bin ich einen Wagen gefahren, der nur wenige Millimeter schmaler war, sich aber extrem breiter anfühlte und man sich so sehr oft rückversicherte, dass es passt. Sensoren hätten aber auch gewarnt, davon mal ab.

Thema Sensoren. Sehr angenehm empfand ich den „Alarmton“ bei Geschwindigkeitsüberschreitung. Bei fast allen Herstellern, die ich in diesem Monat gefahren bin, zeigen sich auf Sylt, dass ganz eigenwillige Geschwindigkeitsangaben angezeigt werden, zu früh sei angeblich 100 oder eine 30er-Zone zieht sich ewig in eine 50er-Zone. Sylt ist halt etwas Besonderes und so hören wir je nach Modell mehr oder weniger nervige Alarmtöne, die aber auch schnell abschaltbar sind. Im Polestar ist der Ton dezent und nicht nervig.

Blinkergeräusche in den unterschiedlichen Modellen sind eigentlich ein Thema für sich. Hier scheiden sich die Geister. Werden wir in Zukunft eigentlich wie bei unserem Smartphone für alle Benachrichtigungen und Rückmeldungen eigene Sound abspielen können? Oder aus rechtlicher Sicht zwischen einem Portfolio aus zertifiziert-regelkonformen Sounds auswählen dürfen?

Der Wagen fährt sich sportlich trotz der Größe, Länge 4900mm.

Soeren erklärt, dass die optimierte Aerodynamik und der niedrige Schwerpunkt entscheidend für das dynamische Fahrgefühl sind. Die aerodynamischen Elemente sind nahtlos in das Design integriert und verbessern sowohl Handling als auch Effizienz. Die vorderen und hinteren Aero Wings leiten den Luftstrom optimal über das Fahrzeug, reduzieren den Druckaufbau und erhöhen den Anpressdruck sowie die Stabilität. Spoiler können wirklich unschön aussehen, hier nicht der Fall. Die hinteren Aero Blades sorgen für eine sanftere Luftabscheidung an den Seiten und verringern den Luftwiderstand.

Ein weiteres Highlight der Fahrt ist die Möglichkeit, zwischen Performance- und Reichweiten-Modus zu wechseln. Der Polestar 3 mit Dual Motor-Ausführung ermöglicht mir, die Leistung des Antriebsstrangs entweder auf höchste Leistung oder maximale Effizienz auszulegen. Im Performance-Modus entfaltet der SUV seine volle Power und sorgt für ein dynamisches Fahrerlebnis. Im Reichweiten-Modus hingegen lässt sich durch das häufigere Entkoppeln des Heckmotors das Meiste aus der Reichweite herausholen.

Thema Software: Ich bin die Betaversion gefahren. Mir wurden also klar parkende Autos angezeigt, ein Einparken hebe ich mir mal für später auf.

Zum Ende fahren wir natürlich die Panzerstraße, auch diese extrem geschmeidig, während die aktive Luftfederung Unebenheiten sanft ausgleicht. Hier kann zwischen verschiedenen Modi gewählt werden.

Kurz habe ich die Massagefunktion getestet, auf Langstrecken scheint diese sinnvoll zu sein. In den Genuss des Soundsystems bin ich gar nicht gekommen, da ich aufmerksam Soeren zugehört habe, der wirklich jede Funktion und jedes Detail erklärt hat.

Fazit: Der Polestar 3 vereint Eleganz, Leistung und Nachhaltigkeit auf beeindruckende Weise. Dank Soerens Fachwissen wurde die Probefahrt zu einem unvergesslichen Erlebnis, das die Innovationskraft von Polestar eindrucksvoll unter Beweis stellt. Danke dafür und Polestar 4 – ich komme.

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