INEOS Grenadier: Der Geländewagen, der Abenteuer neu definiert

Ich weiß, es ist Vorweihnachtszeit, aber ich wollte Euch folgendes Schmankerl aus diesem Jahr nicht vorenthalten.
Der INEOS Grenadier ist nicht einfach ein weiteres Fahrzeug auf dem Markt. Er ist eine Ansage – an alle, die den guten alten Defender vermissen und echtes Offroad-Feeling suchen. Auf Sylt hatten wir die Gelegenheit, den Grenadier ausgiebig zu testen. Von List zur Strandhalle und weiter zur Kupferkanne zeigte sich: Der Grenadier ist nicht nur ein Geländewagen, er ist ein Statement. FunFact: bei der ersten Probefahrt hatte ich meinen Führerschein vergessen. Zum Glück nicht den Akku der Kamera.

Die Entstehung: Eine Vision wird Realität

Die Idee für den Grenadier stammt von Sir Jim Ratcliffe, dem Gründer des Chemiekonzerns INEOS. Als großer Fan des ursprünglichen Land Rover Defender war er enttäuscht, als dessen Produktion eingestellt wurde. Anstatt sich mit der Lücke auf dem Markt abzufinden, beschloss er, ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln – ein Geländewagen, der die Essenz des Defenders bewahrt, aber mit moderner Technik und höchsten Standards überzeugt. Der Name „Grenadier“ geht auf einen Londoner Pub zurück, in dem Ratcliffe und sein Team den Grundstein für das Projekt legten.

Für wen ist der Grenadier – und für wen nicht?

Zunächst die klare Ansage: Wer ein Luxus-SUV sucht, bei dem alles auf High-End-Niveau ist, der wird mit dem Grenadier nicht glücklich. Der Grenadier ist kein Fahrzeug für Vielfahrer, die mit 200 km/h über die Autobahn gleiten möchten, während sie in mehrfach luftgekühlten Sitzen entspannen. Seine Lenkung bietet bewusst etwas Spiel – ideal für extreme Geländeverhältnisse, aber ungewohnt für diejenigen, die ultradirekte Fahrdynamik erwarten.

Doch für all jene, die den alten Defender geliebt haben und einen robusten, auf das Wesentliche reduzierten Geländewagen suchen, ist der Grenadier eine Offenbarung. Mit seiner klassischen Leiterrahmen-Konstruktion, den BMW-Sechszylindermotoren (wahlweise 249 PS Diesel oder 286 PS Benzin) und einem ZF-Achtgang-Automatikgetriebe liefert er genau das, was Offroad-Enthusiasten suchen. Seine drei Sperrdifferenziale, der permanente Allradantrieb und die beeindruckende Zugkraft von bis zu 3,5 Tonnen machen ihn zu einem echten Arbeitstier. Wer bei Sperrdifferenzialen ein Fragezeichen über dem Kopf hatte, keine Sorge am Ende des Artikels werde ich es ordentlich erklären.

Unsere Probefahrt: Ein Fahrzeug, das lebt

Beim 2. Anlauf ging es dann mit Führerschein auch für uns auf die Strasse. Auf Sylt bewies der Grenadier, dass er keine bloße Hommage ist, sondern ein eigenständiges, durchdachtes Konzept. Schlaglöcher und unebene Wege auf dem Weg zur Kupferkanne? Kein Problem – das ist sein Terrain. Er lebt regelrecht auf, wenn der Untergrund schwierig wird. Der Innenraum überrascht durch seine robuste Funktionalität: keine überladenen Displays, sondern klar, zum Teil frei belegbare Schalter und Drehregler, die einem das Gefühl geben, aktiv Einfluss zu nehmen. Ein Detail, das an ein Flugzeug-Cockpit erinnert und den Abenteuergeist weckt. Ich werde mich wiederholen, aber der Wagen fällt auf Sylt auf. Nachdem ich in den Wochen und Monaten zuvor nur schnelle Elektrofahrzeuge in der Premiumausstattung gefahren bin, musste ich mich erst einmal komplett umstellen, was nach wenigen Kilometern der Fall war und mich der Strasse und dem Offroadgefühl positiv näher brachte. Der Grenadier macht einfach Spaß und zu oft wünschte ich mir abseits der Straße fahren zu dürfen, denn das ist sein Terrain.

Service und Werkstätten: Gut aufgestellt

Auch in Sachen Nachbetreuung hat INEOS mitgedacht. Service-Partner wie Ford Krüll oder LUEG im Ruhrgebiet uvm. garantieren eine flächendeckende Betreuung mit geschultem Fachpersonal. Damit ist der Grenadier nicht nur ein robustes Fahrzeug für das Gelände, sondern auch ein verlässlicher Partner für den Alltag.

Technische Highlights

  • Antrieb: 3,0-Liter-BMW-Sechszylinder mit Diesel (249 PS) oder Benzin (286 PS)
  • Getriebe: ZF-Achtgang-Automatik
  • Geländetauglichkeit: Drei Sperrdifferenziale, permanente Allradtechnik, 264 mm Bodenfreiheit
  • Zugkraft: Bis zu 3,5 Tonnen
  • Varianten: Station Wagon, Utility Wagon, Double Cab Pickup etc.

Fazit: Ein Geländewagen für Puristen

Der INEOS Grenadier ist ein Fahrzeug für Abenteurer, die sich nicht von digitalem Schnickschnack ablenken lassen wollen. Er ist robust, ehrlich und leistungsstark – ein Geländewagen, der zu seinen Wurzeln steht und dabei die Vorteile moderner Technik mitbringt. Wer echtes Offroad-Feeling sucht, sollte ihn unbedingt ausprobieren. Für alle anderen bleibt der Grenadier ein Gesprächsstoff, der auf Sylt genauso auffällt wie ein Porsche GT2 oder ein G AMG.

Sprechen wir abschliessend noch über Sperrdifferentiale:

Ein Sperrdifferential (auch als Locking-Differential bezeichnet) ist eine spezielle Art von Differenzial in Fahrzeugen, die das Durchdrehen eines Rades unter schwierigen Bedingungen verhindern soll. Ein Differenzial ermöglicht es den Rädern auf derselben Achse, sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu drehen, was beim Fahren in Kurven oder auf unebenem Gelände wichtig ist. Ein Sperrdifferential kann diese Funktion einschränken oder komplett blockieren, um die Kraft gleichmäßig auf beide Räder zu verteilen.

Sperrdifferentiale und Geländewagen

In Geländewagen sind Sperrdifferentiale besonders nützlich, da sie die Traktion auf unebenem, rutschigem oder schwierigem Terrain verbessern. Wenn ein Rad auf losem Untergrund (wie Schlamm, Schnee oder Sand) weniger Grip hat und dadurch durchdreht, sorgt das Sperrdifferential dafür, dass die Kraft auf das andere Rad der Achse übertragen wird, das besseren Kontakt zum Untergrund hat. Dies erhöht die Geländegängigkeit und verhindert, dass das Fahrzeug stecken bleibt.

Drei Sperrdifferentiale

Ein Geländewagen mit drei Sperrdifferentialen verfügt typischerweise über Sperrdifferentiale an folgenden Stellen:

  1. Vorderes Differenzial: Steuert die Kraftverteilung zwischen den Vorderrädern.
  2. Hinteres Differenzial: Steuert die Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern.
  3. Zentrales Differenzial: Verbindet die Vorder- und Hinterachse und steuert die Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterrädern.

Was bedeutet das?

  • Vorteile:
    • Maximale Traktion: Alle drei Sperrdifferentiale können unabhängig voneinander oder gemeinsam aktiviert werden, um die optimale Kraftverteilung je nach Gelände zu gewährleisten.
    • Verbesserte Geländefähigkeit: Mit Sperrdifferentialen an allen drei Positionen kann das Fahrzeug selbst in extrem schwierigen Offroad-Bedingungen vorankommen, da die Kraft effektiv auf alle vier Räder verteilt wird.
    • Stabilität und Kontrolle: Die gleichmäßige Verteilung der Antriebskraft sorgt für bessere Kontrolle und Stabilität des Fahrzeugs auf rutschigen oder unebenen Oberflächen.
  • Nachteile:
    • Komplexität und Kosten: Systeme mit drei Sperrdifferentialen sind technisch aufwendiger und teurer in der Herstellung und Wartung.
    • Gewicht: Mehr Sperrdifferentiale können das Gesamtgewicht des Fahrzeugs erhöhen, was die Effizienz und Leistung beeinflussen kann.

Fazit

Sperrdifferentiale sind essenziell für die Geländegängigkeit von Offroad-Fahrzeugen, da sie die Traktion verbessern und das Risiko des Steckenbleibens verringern. Ein Geländewagen mit drei Sperrdifferentialen bietet dabei eine besonders hohe Leistungsfähigkeit im Gelände, da sowohl die Vorder-, Hinter- als auch die zentrale Kraftverteilung optimal gesteuert werden können.

Text und Fotos: Stefan Kny, Christine Arnoldt

Quellen:
[1] INEOS Grenadier Offizielle Webseite – https://ineosgrenadier.com
[2] Woltmann Gruppe – https://www.woltmann-gruppe.com
[3] Abenteuer4x4 – https://shop.abenteuer4x4.com

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