Inhaltsverzeichnis
Intro
Vom Wind geformte Landschaften – die Entstehung der Dünen
Dünen gehören zu den faszinierendsten Landschaftsformen unserer Erde – und besonders an der Nordsee prägen sie das Bild vieler Inseln. Doch wie genau entsteht eine Düne eigentlich?
Der Ursprung: Sand, Wind und Raum
Dünen entstehen dort, wo drei Bedingungen zusammentreffen:
- Ausreichend Sand,
- starker, gleichmäßiger Wind und
- eine freie Fläche, auf der sich der Sand ablagern kann.
An Stränden wird der Sand vom Meer zunächst an Land gespült und durch die Sonne getrocknet. Sobald er trocken genug ist, kann der Wind die feinen Körner aufnehmen und transportieren – ein Prozess, den man Deflation nennt. Lesen Sie über die Wanderdüne vor List.
Vom Flugsand zur Sandwelle
Trifft der Wind auf ein Hindernis – etwa Muscheln, Treibholz, Gräser oder kleine Unebenheiten –, verliert er an Kraft. Die schwereren Sandkörner sinken zu Boden und beginnen, sich anzuhäufen. Mit der Zeit entsteht eine kleine Erhebung. Diese wird wiederum größer, weil sie selbst den Wind abbremst und so immer mehr Sand einfängt. So beginnt die Bildung einer Vordüne.

Wachstum durch Pflanzen
Pflanzen spielen eine entscheidende Rolle: Arten wie Strandhafer oder Sanddorn können im lockeren Sand wurzeln und ihn mit ihren Wurzeln festhalten. Dadurch wird die Düne stabiler und wächst weiter in die Höhe. Diese Vegetation ist zugleich Lebensraum für zahlreiche Tierarten und schützt die Küsten vor Wind- und Wassererosion.
Wandernde Dünen
Nicht alle Dünen bleiben jedoch an ihrem Platz. Wanderdünen – wie sie etwa auf Sylt oder in der Wüste vorkommen – bewegen sich langsam landeinwärts. Der Wind trägt an der windzugewandten Seite Sand ab und lagert ihn auf der windabgewandten Seite wieder ab. So „wandert“ die Düne mit einer Geschwindigkeit von wenigen Metern pro Jahr.
Unterschiedliche Dünenformen
Je nach Windrichtung, Stärke und Sandvorrat entstehen verschiedene Dünenarten:
- Querdünen bilden sich bei konstanten Windrichtungen und verlaufen quer zur Windrichtung.
- Längsdünen entstehen bei wechselnden Windrichtungen und ziehen sich in Windrichtung hin.
- Parabeldünen sind sichelförmige Gebilde, deren Spitzen vom Wind in Richtung Land gedrückt werden – typisch für Küstenregionen.
Schutz durch den Menschen
Dünen sind nicht nur landschaftlich schön, sondern auch natürliche Schutzwälle gegen Sturmfluten und Erosion. Daher werden sie heute vielerorts durch Schutzzonen, Begrünung und das Betretungsverbot empfindlicher Bereiche geschützt. Jeder Schritt auf einer Düne kann nämlich die Vegetation zerstören – und damit ihre Stabilität gefährden.
Fazit:
Dünen sind ein Zusammenspiel aus Naturkräften: Wind, Sand, Pflanzen und Zeit. Sie erzählen Geschichten von Bewegung und Beständigkeit zugleich – und sind ein lebendiges Beispiel dafür, wie fein abgestimmt das Gleichgewicht der Natur funktioniert.
Das könnte Sie auch interessieren:



