Er ist die Stimme, die Polo lebendig macht: Jan-Erik Franck, international bekannt als „The Voice of Polo“, war am 7. und 8. Juni 2025 beim Julius Bär Beach Polo World Cup Sylt in Hörnum zu Gast – und hat dem Spiel einmal mehr seinen unverkennbaren Klang verliehen. Mit britischem Charme, feinem Witz und einer wahnsinnigen Schlagfertigkeit führt er durch die Matches – so pointiert und elegant, dass selbst Polo-Neulinge ihm gebannt folgen. Viele Zuschauer beschrieben es als Genuss, von ihm durch das Spiel begleitet zu werden – klug, witzig, mitreißend. Seit über einem Jahrzehnt kommentiert Jan-Erik die wichtigsten Polo-Turniere der Welt – von St. Moritz bis Florida.
Jan-Erik, wie bist du eigentlich zum Polo gekommen – und vor allem zum Kommentieren?
Zum Polo bin ich gekommen, als ich nach meiner Zeit bei Bacardi GmbH Deutschland zu Champagne House Pommery gewechselt bin. Pommery gehörte damals zur LVMH-Gruppe, und es war unter anderem meine Aufgabe, die Marke – vor allem beim Polo – in England zu vermarkten und neu zu etablieren. Anfang der Jahrtausendwende wurde Pommery verkauft und damit auch die Verbindung zum Polo. Trotz Angeboten, eine neue Position innerhalb der Gruppe anzutreten, entschied ich mich, für einen meiner damaligen Polo-Kunden zu arbeiten: The Royal County of Berkshire Polo Club (40 km westlich von London und in der Nähe von Schloss Windsor). Dort war ich ebenfalls für Vermarktung, Verkauf, Sponsorship sowie operative Abwicklung verantwortlich und kam über diesen Weg zum Kommentieren. Das liegt inzwischen über 15 Jahre zurück – mit Stationen in mehr als 25 Ländern weltweit.
Was fasziniert dich an diesem Sport – jenseits von Geschwindigkeit und Eleganz?
Gute Frage, auf die, wie ich finde, es mehrere Antworten gibt. In erster Linie bin ich ein Tier- und besonders Pferdeliebhaber. Als Kind wollte ich immer Cowboy werden, nur gibt es diesen Beruf leider nicht in unseren Breitengraden. Früher habe ich viele verschiedene Sportarten ausgeübt – oft mit Schläger: etwa Tennis, Squash, Cricket oder Golf. Diese Kombination aus Pferd, Schläger und einem Ball, den man bei über 40 km/h trifft, ist einzigartig – und man spürt sie im ganzen Körper. Es ist eine Harmonie zwischen Mensch und Pferd, die man nicht beschreiben, sondern erleben sollte. Zum Schluss ist auch Teamgeist und wie raffiniert und clever man diesen Sport spielen kann. „Elegance in Motion“ beschreibt es am besten.
Sylt hat viele Facetten – was bedeutet die Insel für dich?
Wunderschöne Natur and sehr gesunde Luft. Das Turnier um Pfingsten ist meistes mein erstes Turnier der anstehenden Saison und damit ein großes Wiedersehen mit Freunden und Bekannten, die ich jetzt zum ersten Mal im neuen Jahr wiedersehe.
Wann dürfen wir dich wieder auf Sylt erleben?
Ende Juli bin ich wieder zum legendären Gras Polo in Keitum auf der Insel. Also bald.
Wenn Polo ein Musikgenre wäre – welches wäre es für dich, und warum?
Ganz klar Rock, Country und Blues. Diese Genre verkörpern alles was Polo mitbringt. Adrenalin, Speed, Wind, Schweiß und Jubel. Aber auch Enttäuschung, Selbstkritik und Unfassbarkeit. Alles Emotionen, die diese Musik mit sich bringt.
Dein Liebingsaustragungsort?
Sylt, hier gibt es bei Lund in Hörnum die besten Franzbrötchen.
The Voice of Polo, herzlichen Dank für das Interview. Wir sehen und bald auf Sylt. Mehr aus Hörnum.
Titelfoto: KLAUS TROTTER
