Kunst trifft auf Haltung: Prof. Dr. Sarah Jastram in Kampen

Vernissage am 19. April im Art Store Kampen

Wenn sich am 19. April die Türen des neuen Art Store Kampen öffnen, beginnt die Sylter Saison mit einem besonderen künstlerischen Akzent: Der Showroom von BETON.GOLD Immobilien und Galeristin Doreen Ihme präsentieren bis zum 17. Mai 2025 ausgewählte Arbeiten der Hamburger Künstlerin und Professorin Prof. Dr. Sarah Jastram.

Die promovierte Wirtschaftsethikerin beschäftigt sich in ihrer akademischen Forschung mit Themen wie Nachhaltigkeit und Menschenrechte – auf der Leinwand jedoch entfaltet sie eine visuelle Sprache, die emotional und konzeptionell zugleich ist. Ihre Werke sind großformatigfarbstark und hochabstrakt – ein spannendes Zusammenspiel von wissenschaftlicher Reflexion und künstlerischer Freiheit.

Vernissage am 19. April 2025

🕒 15–19 Uhr | 📍 Art Store Kampen
Kurhausstraße 1, 25999 Kampen (Sylt)
In Anwesenheit der Künstlerin

5 Fragen an Prof. Dr. Sarah Jastram

1. Frau Prof. Dr.  Jastram, Sie bewegen sich souverän zwischen der Welt der Wissenschaft und der freien Kunst. Was motiviert Sie, beide Disziplinen miteinander zu verbinden?

Kunst hat mir schon immer Spaß gemacht und mich fasziniert. Und, während ich mich beruflich viele Jahre ausschließlich auf die Wissenschaft konzentriert hatte, sprach ich eines Tages mit einem befreundeten Professor aus den USA, der mir von seinem Blues Record Label erzählte. Und so unterhielten wir uns über Wissenschaft und Kreativität, was mich sehr inspirierte, und als nächstes habe ich dann die ersten Leinwände bestellt und angefangen zu malen. Seither ist das Wechselspiel zwischen konzentrierter Schreibtischarbeit und freier Malerei meine Leidenschaft. 

2. Ihre Arbeiten leben von starken Farbkontrasten und hoher Abstraktion. Was ist es, das Sie an dieser visuellen Sprache besonders fasziniert?

Dass ich die abstrakte Kunst nicht theoretisch herleiten, legitimieren oder inhaltlich begründen muss, wie meine wissenschaftlichen Arbeiten. Und, dass die abstrakte Kunst und ihre Welt so bunt und frei sein können. Die Wissenschaft hat auch viele freie Elemente, aber sie ist auch methodisch sehr reglementiert und findet häufig in eher neutralen Umfeldern statt. Vielleicht sind meine Bilder deshalb so besonders farbenfroh, als Ausgleich. Auf der anderen Seite liebe ich auch das wissenschaftlich-intellektuelle Erforschen neuartiger Phänomene. Die Kombination aus Beidem ist einfach toll. 

3. Als Professorin für Nachhaltigkeit und Menschenrechte bringen Sie ethische Fragen mit in Ihre Arbeit. Wie fließen diese Themen in Ihre Kunst ein – bewusst oder intuitiv?

Das frage ich mich auch häufig. Ich male immer eher intuitiv oder meditativ als konzeptionell gesteuert. Und ich finde eigentlich nicht, dass die Bilder, die ich male, aussehen, wie die Themen, an denen ich in meinen wissenschaftlichen Artikeln, zum Teil fast zeitgleich, arbeite. Aber wie sehen Menschenrechte und Nachhaltigkeit aus, wenn man sie malen würde? Vielleicht doch wie meine Bilder?

4. In einer Zeit, die von visueller Überreizung geprägt ist – was wünschen Sie sich, dass Betrachter:innen aus der Begegnung mit Ihren Bildern mitnehmen?

Ich finde es immer schön, wenn die Betrachter:innen ihre eigene Fantasie in meinen Bildern erleben können. Daher gebe ich den Werken bewusst keine Titel, damit die Menschen ganz frei in der Rezeption sein können. Und so kommt es auch zu interessanten und häufig lustigen Gesprächen zwischen mir und den Besucher:innen meiner Ausstellungen. Für mich hört die Kunst daher nicht auf der Leinwand auf, sondern entsteht auch im Betrachtungsprozess und im Dialog darüber.  

5. Die Ausstellung in Kampen findet in einem neu eröffneten Art Store statt, mitten im Herzen Sylts. Was bedeutet Ihnen dieser Ort – auch in Bezug auf Sichtbarkeit und Dialog?

Durch die Ausstellung in Kampen erfüllt sich für mich ein Lebenstraum. Ich bin seit 47 Jahren jedes Jahr mindestens einmal in Kampen. Dass ich meine Kunst jetzt im neuen Art Store Kampen ausstellen darf, ist für mich ein großes Geschenk. 

Vielen herzlichen Dank. Wir sehen uns am 19.April! Das Interview führte Stefan Kny.

Titelfoto Prof. Dr. Sarah Jastram: https://www.instagram.com/julia.dabir/

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