Eine erste Ausstellung auf Sylt – jenseits des Rampenlichts
Nur wenige wissen, dass Mark Medlock – einst gefeierter Popstar – längst eine neue Ausdrucksform für sich entdeckt hat: die Malerei. Was als stiller Rückzug begann, hat sich in den letzten Jahren zu einem reifen künstlerischen Schaffen entwickelt. Seine Werke entstehen aus Intuition, Emotion und einem tiefen Bedürfnis, sich ohne Worte mitzuteilen. Nun öffnet Mark Medlock erstmals öffentlich die Tür zu dieser Seite seiner Persönlichkeit – mit einer Ausstellung auf Sylt, dort, wo Ruhe und Weite Raum für Echtheit lassen.
Am Samstag, den 19. April, lädt Mark Medlock zur Vernissage seiner ersten großen Ausstellung auf Sylt in die Räume von Northern Light ein, Norderstraße 29 in Westerland. Ab 10 Uhr können Besucher:innen die exklusiven Exponate entdecken. Von 16 bis 18 Uhr wird Mark Medlock selbst vor Ort sein – und hat, so viel sei verraten, womöglich eine kleine musikalische Überraschung im Gepäck.

Wer es nicht zur Vernissage schafft: Bereits ab Montag, dem 14. April, sind die Werke täglich zwischen 10 und 13 Uhr sowie 15 und 18 Uhr zu sehen. Fachkundige Begleitung gibt es am Ausstellungstag durch Conny Reckert, die die Besucher persönlich berät und bei Fragen zu den Bildern zur Seite steht.
Diese Ausstellung ist mehr als eine Premiere – sie ist ein Blick auf einen Künstler, der sich neu erfindet. Still, farbig, echt: Mark Medlock.
Fünf Fragen an Mark Medlock – der Künstler hinter der Farbe
Was bedeutet Ihnen die Malerei – und wie unterscheidet sich diese Form des Ausdrucks von der Musik?
Die Malerei bedeutet mir unheimlich viel, weil ich da meine innere Einstellung, mein Wesen, mein Empfinden nach vorne bringen kann – mehr als durch die Musik. Mir wurde ja jahrelang immer nur die Musik vorgegeben, die ich zu singen habe. Und erst hier oben auf der Insel konnte ich ja meine eigene Musik machen und habe dann wieder meine Leidenschaft fürs Malen entdeckt. Ich habe früher in jungen Jahren, bevor ich zu DSDS gegangen bin, selbst schon lange Jahre gemalt, aber nicht in diesem Stil wie heute. Heute macht es mir mehr Freude, mich in Bildern auszudrücken. Der Gesang ist für mich nicht mehr das Wichtigste, wie er mal war, sondern die Freude, mit meinen Bildern Menschen farbenfrohe und ausgefallene Motive zu zeigen.
Das Malen habe ich eigentlich von meinem verstorbenen Vater, der auch ein sehr toller Maler war, aber eine ganz andere Stilrichtung hatte, wie ich sie jetzt für mich entdeckt habe. Man könnte fast sagen: Das Malen ist wie meine Musik. Das Malen bringt mir innere Gelassenheit. Das Malen entspannt mich – auch wenn ich manchmal nachts durchmale oder tagelang male und einfach nur mal ein bisschen schlafe, weil ich dann schon wieder neue Ideen habe. Und genau das hat mich bei der Musik verlassen. Bei der Musik war diese Kraft nicht mehr in mir. Dieses Wollen, dieses Tun, dieses Feuer, was mich früher mal bei der Musik mitgerissen und gefesselt hat – das ist jetzt in meiner Malerei zu finden. Auch das Malen ist eine Art Musik für mich. Es kommt immer drauf an, aus welcher Perspektive man es betrachtet.
Und meine Conny Reckert, mit der ich jetzt schon über 14 Jahre zusammenlebe, unterstützt mich bei meiner Malerei und sagt mir auch offen und ehrlich, was sie über meine Bilder denkt! Sie ist zum Teil meine Inspiration und würde am liebsten immer alle Bilder für sich behalten. 😂
Welche Rolle spielt Sylt für Ihre Kunst?
Sylt spielt die Rolle für mich, dass ich hier für mich relaxen kann, dass ich entspannt bin, dass ich mich durch die Ruhe und Entspannung auf dieser Insel für meine Kunst inspirieren lasse, die Augen aufhalte, viele Sachen sehe, die vielleicht ein ganz normaler Mensch überhaupt nicht betrachtet. Und Sylt ist für mich zu einer Heimat geworden, und ich kann mir fast nicht mehr vorstellen, nicht mehr auf dieser Insel zu leben.
Wie entstehen Ihre Werke – folgen sie einem Plan oder entstehen sie spontan, aus einem Gefühl heraus?
Ja, ganz verrückt – meine Bilder entstehen aus einem spontanen Gefühl heraus. Ich sitze in Ruhe und denke über irgendwas nach, und auf einmal kommt mir die Idee für ein Bild – auch nachts zum Beispiel, wo ich dann spontan aufspringe und male, male und noch mal male und gar nicht bemerke, dass es auf einmal Morgen ist, weil ich an einem Bild bin, das mich dann nicht mehr loslässt, wo ich dann so lange malen muss, bis ich die ersten richtigen Formen sehe, die dann erst zu einem Gesamtbild zusammenfinden.
Was möchten Sie den Menschen mit Ihren Bildern mitgeben – geht es um Stimmungen, Gedanken oder einfach um Schönheit?
Es geht mir darum, den Menschen mit meinen Bildern Freude zu machen, ihnen einfach eine gute Stimmung ins Haus zu bringen – dass sie, wenn sie an meinem Bild, das bei ihnen im Haus an der Wand hängt, vorbeigehen oder es im Wohnzimmer hängen haben und darauf schauen, Freude entwickeln und sagen: „Mensch, das passt genau dahin. Es war das Richtige, uns den Medlock dahin zu hängen.“ Das ist das, was mir innerlich unheimlich guttut – wenn ich mir vorstelle, wie die Menschen dann vor meinem Bild sitzen oder an meinem Bild vorbeigehen und einfach die Freude, die ich auch beim Malen empfunden habe, sich auf die Menschen überträgt. Ich liebe es, mit freundlichen Farben zu arbeiten, auch mit sehr leuchtenden Farben, die dann immer wieder ins Auge fallen. Auch wenn man meine Bilder zum Beispiel am Tag sieht und abends mit Schwarzlicht anstrahlt, hat man abends mit Schwarzlicht ein vollkommen anderes Bild als das, was man tagsüber gesehen hat! Es sind also, wenn man so will, zwei Bilder in einem – und das freut mich, wenn die Menschen das dann erkennen.
Was hat Sie dazu bewogen, jetzt Ihre Kunst öffentlich zu zeigen?
Bewogen hat mich, dass die Leute, wenn ich gepostet hatte, zu 90 Prozent begeistert waren – und die 10 Prozent Schwund sind immer. 😂
Conny Reckert hat das ja immer für mich übernommen. Sie bringt ja dann auch die Bilder in die richtige Position. Sie macht auch immer die tollen Fotos von mir und hat es so hinbekommen, dass die Leute alle begeistert waren, uns dann angeschrieben haben und fragten: Kann man die Bilder kaufen? Wir hatten ja erst überhaupt nicht darüber nachgedacht, die Bilder zu verkaufen. Und erst, wo dann die Nachfragen kamen, ob man die Bilder erwerben kann, haben wir überlegt, die Bilder anzubieten. Meine Intuition war einfach nur, malen zu wollen – mich da auszudrücken, um meine Lebensfreude und meine positive Einstellung aufs Papier zu bringen.
Das Interview führte Stefan Kny
Copyright: Mark Medlock